Wir haben, wie in diesem Beitrag beschrieben, in unserem Netzwerk wandernde Profile durch UE-V abgelöst. Dies hat sich bewährt, ein kleiner Wermutstropfen ist die relativ lange Anmeldezeit, wenn sich ein Benutzer zum ersten Mal an einem Computer anmeldet. Wir empfehlen, dass die Schülerinnen und Schüler nach Möglichkeit immer den gleichen Laptop vom Wagen nehmen oder am selben Platz im Informatikzimmer sitzen. Dies ist natürlich nicht immer möglich, daher bin ich immer auf der Suche nach einer Optimierung des Anmeldevorgangs.
Ein Weg ist, unnötige Apps aus dem Grundimage zu entfernen, wie in diesem Beitrag beschrieben. Das Problem der Anmeldung in Schulen ist Microsoft auch bewusst. Michael Niehaus, Product Manager für Windows 10 Deployment bei Microsoft, hat die Problematik an einem Vortrag mit “classroom scenarios” umschrieben. Der in dem Zusammenhang spannende Teil beginnt ab 55:13: https://youtu.be/uMi5RE4cJQQ?t=55m13s
Den empfohlenen “shared PC mode” kann man über eine MDM Lösung oder über ein provisioning package, das man mit dem Windows Configuration Designer erstellt, aktivieren.
Ausführliche Informationen über den “shared PC mode” findet man in diesem Microsoft Beitrag. So wie es aussieht, ist das Ganze für Umgebungen optimiert, die keine grosse Infrastruktur vor Ort haben. Bei grösseren Umgebungen macht es wohl weniger Sinn, dass z.B. hunderte Computer ihre Windows Updates übers Internet einzeln herunterladen. Stattdessen setzt man einen WSUS- oder SCCM-Server ein, mit dem man die Updates verwalten und verteilen kann.
Aus diesem Grund habe ich bei “Policies set by shared PD mode” überprüft, welche Gruppenrichtlinien mit unserer vorhanden Umgebung möglichst keine Konflikte verursachen und habe diese dann getestet.
Es handelt sich dabei um folgende Einstellungen:
Danach habe ich auf meinem 3.5 Jahre alten Schul-PC zwei virtuelle Maschinen mit unserem Schulimage aufgesetzt und einer die neue Gruppenrichtlinie zugewiesen. Zum Anmelden nahm ich frische Kursaccounts, die keine Hintergrundbilder, verbundene Drucker, … hatten. Die neue Gruppenrichlinie beschleunigt die Anmeldung deutlich:
Erstanmeldung in Domäne
Dies trifft nur für Schülerinnen und Schüler zu, die sich zum allerersten Mal an einem Computer in der Schule anmelden, also überhaupt nur einmal pro Schülerin und Schüler.
Diese Domänen-Erstanmeldung beschleunigte sich mit der Gruppenrichtlinie von vorher durchschnittlich 01:04 auf durchschnittlich 00:57, also um durchschnittlich 7 Sekunden oder 11 Prozent.
Erstanmeldung auf Computer
Dies trifft häufig zu, nämlich immer, wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler an einem Computer anmeldet, an dem sie oder er sich noch nie zuvor angemeldet hat.
In diesem häufigen Fall bringt die Gruppenrichtlinie noch mehr. Die Erstanmeldung beschleunigte sich hier von Werten zwischen 28 und 29 Sekunden auf Werte zwischen 18 und 23 Sekunden, im Durchschnitt um 8 Sekunden resp. 28%.
Anmeldung an einem Computer, an dem man sich schon einmal angemeldet hat
In diesem Fall konnte ich keinen Unterschied mehr messen. In beiden Fällen benötigte die Anmeldung zwischen 4 und 6 Sekunden.