Das ist nun schon das zweite Mal, dass uns Malware per Mail erreicht.
Auch dieses Mal befindet sich die Malware in einem Zip-Archiv. Die Absenderadresse ist gefälscht und kann aber durchaus eine sein, die man kennt. Scheinbar kommen Absender und Empfänger aus einem infizierten Adressbuch, so dass die Chance gross ist, dass der Empfänger den Absender kennt und für vertrauenswürdig hält.
Wenn man das angehängte “Report.zip” (oder ähnlich) herunterlädt, handelt es sich um eine ausführbare “exe” Datei, die aber durch ein falsches Symbol (z.B. PDF) vertrauenswürdig erscheinen möchte.
Bei beiden Malen war es so, dass der Virenscanner die Datei noch nicht als Virus oder Trojaner erkennt. Auch bei diesem Mal wird die Datei auf www.virustotal.com nur von 3 aus total 57 Scannern als Malware erkannt wird.
Erfahrungen vom letzten Mal haben gezeigt, dass die gleiche Datei am nächsten Tag von allen 57 Scannern erkannt wird. Aber in dieser Zeit kann ein Befall stattfinden. Wir setzen Endpoint Protection von Microsoft ein. Um zu erreichen, dass der Scanner noch schneller angepasst wird, kann man ein “sample” an Microsoft schicken. Dazu verpackt man die Datei in ein mit dem Passwort “infected” geschütztes Archiv.
Dieses kann man über diese Seite an Microsoft zur Überprüfung senden, damit der Virenscanner möglichst schnell angepasst wird.
Eine Möglichkeit ist es, die Anwender per Mail zu informieren. Zum einen weiss ich aber, dass meine Mails oft nicht oder nicht richtig gelesen werden und zum anderen haben wir auch noch Schüler/-innen, die nach einer solchen Mitteilung vielleicht erst recht die Datei ausführen.
Es gibt aber nicht viele Gründe, wieso ausführbare Dateien überhaupt per Mail geschickt werden müssten. Besser ist es also, wenn man diese schon blockiert, bevor sie beim Benutzer ankommen.
Dazu wählt man im “Exchange Admin Center” –> “Nachrichtenfluss” –> “Regeln”.
Durch einen Klick auf das Plus kann man eine neue Regel erstellen.
Nun wählt man zuerst “weitere Optionen…”
Der Regel muss man einen Namen geben und dann wählt man “Mindestens eine Anlage hat ausführbaren Inhalt” und “Die Nachricht ohne Benachrichtigung anderer Benutzer löschen”. Man könnte die Nachricht auch an den Absender zurückschicken mit einer Meldung, dass wir keine angehängten ausführbaren Dateien akzeptieren. Aber bei gefälschten Absenderadressen ist das eher kontraproduktiv (am Schluss meint man noch wir seien die Virenversender).
Gemäss diversen Internetressourcen dauert es eine gewisse Zeit, bis die neue Regel aktiviert ist. Danach sollte man die Regel unbedingt mit einem Testdokument von einer externen Adresse überprüfen.
Hier findet sich ein entsprechender Blogbeitrag auf MSDN und hier auf dem Technet. Falls es zu Problemen kommt, findet man hier einen Beitrag, der allenfalls eine Lösung bietet.
Nachtrag
Schon kurze Zeit später werden Mails mit ausführbaren Anhängen korrekt gelöscht. Es wurde sogar erkannt, dass ein umbenanntes Worddokument keine ausführbare Datei ist. Ich musste eine richtige exe nehmen um zu testen…